Weltcup Auftakt in Südafrika

Dieses Jahr stand der Weltcup Auftakt in Südafrika auf dem Rennkalender. Epic World Cup ausgetragen von den Veranstaltern des Cape Epic (das größte und spektakulärste Mountainbike Etappenrennen der Welt. Allein dieser Fakt versprach eine Veranstaltung der Extra Klasse. Auch ist der Erste Weltcup im Jahr  für den Sportler selbst, als auch für die Zuschauer der spannendste. "Wo steht man als einzelner Athlet in der gesamten Weltklasse", "haben sich die harten Trainingsstunden im Winter ausgezahlt" und "woran muss ich noch arbeiten". Und nicht nur diese Fragen schwebten im meinem Kopf als Athletin, auch bin ich immer wieder von Zweifeln geplagt... habe ich genug getan... kann ich mit dem hohen Niveau der anderen mithalten, "du warst seit Ende letzter Saison nicht mehr auf Trails" (" Mensch Toni, wie stellst du dir, die anderen trainieren täglich auf technisch anspruchsvollen Gebiet und du hast das Mountainbike fast den ganzen Winter nicht mal bewegt..." ) Zweifel über Zweifel und doch irgendwo in mir drin habe ich das Gefühl einen guten Start in den Weltcup hinlegen zu können.

 

Wir reisten ziemlich knapp vor dem Rennen an, sodass es direkt nach dem 11 stündigen Flug noch zum Trackcheck auf die Strecke ging. Hier stellte ich fest, dass ich obwohl ich lange nicht mehr auf dem Mountainbike gesessen war, geschweige denn irgendwelche Trails gesehen hatte, meine technischen Fähigkeiten nicht ganz verloren hatte :)  Auch Dank unseren Techniktrainers René Schmidt fühlte ich mich nach kürzester Zeit extrem Wohl auf der technisch und konditionell anspruchsvollen Strecke. Und da wir das erste Mal in Südafrika waren, konnten wir unsere erste Trainingseinheit keinesfalls beenden ohne auf dem bekannten Gspot gewesen zu sein (ein flowiger Trail nähe Stellenbosch) 

 

 

Der Start des Rennen fand morgens um 8:30 Uhr  statt so dass wir vor 6 Uhr frühstücken mussten. Aufgrund der Entspanntheit beschlossen wir (die drei U23 Starterinnen der Deutsche Nationalmannschaft) in unserem Zimmer zu frühstücken. Großer Vorteil war.. wir konnten einfach unseren Schlafanzug anlassen und uns danach nochmal ganz entspannt für 20 Minuten (vielleicht wars auch etwas länger, ich habe die Zeit nicht gestoppt :D) ins Bett legen. Was ein Leben.

Doch früher oder später war es dann doch Zeit sich den Einteiler überzustreifen und die letzten Sachen zu packen. Laufräder, Bikes und Trinkflaschen hatten wir am Abend vorher schon fertig gemacht um Zeitdruck und Hektik am Morgen zu vermeiden. So rollten wir entspannt aufs Renngelände, welches nur 10min. mit dem Bike von unserer Unterkunft entfernt war. Dort angekommen hieß es das inziwischen automatisierte Warmfahrprogramm auf der Rolle zu absolvieren. Noch ein ,zwei Sprints und ab ging es in die Startbox.

Dort angekommen packt einen dann doch die Nervosität. Über Lautsprecher wird der Beginn der Startaufstellung ausgerufen, zack zack zack, Athlet für Athlet wird aufgerufen. Ich stehe mit meiner Startnummer 23 in der dritten Startreihe keine optimale Position aber das Rennen ist ja lange... (dies versuche ich mir immer wieder einzureden) .

 

"Start will be any time in the next 15 seconds" Nerven und Muskukatur bis zum zerreißen gespannt und auch die Zuschauer werden nochmals ruhig. Startschuss, ohrenbetäubender lärm der Zuschauer endlich geht's los, das Erste Rennen der Saison ist gestartet.

Und ich befinde mich nach dem Startberg hinten...ziemlich weit hinten ... letzte bin ich nicht aber es sind schon sehr viele Athletinnen vor mir. "Mist so wahr des hier aber nicht geplant" - "ruhig bleiben und konzentrieren", mahne ich mich selbst. Und das funktioniert erstaunlich gut, die nächsten Runden kann ich Platz um Platz gut machen, ich fahre mich nahezu in einen Flow, einen ziemlich schmerzhaften Flow wen ich zurück an das Laktat in meinen Beinen denke :) In der letzten Runde habe ich mich bis auf Platz 8 vorgearbeitet Platz 7 ist direkt vor mir... doch dann in einer Abfahrt scheppert es ... ein technischer Defekt dieser kostet mich gewaltig Nerven, Kraft, Zeit und 3 Positionen. Doch aufgeben steht für mich jetzt nicht in Frage ich will heute in die Top 10 fahren. Und obwohl es nahezu unmöglich scheint sprinte ich auf der Zielgerade auf den 10ten Platz.

Die neue Saison hat für mich mit meinem Besten Resultat im Weltcup begonnen... all die Zweifel im vornherein waren nahezu unberechtigt....

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Henri (Freitag, 11 Januar 2019 10:11)

    sehr cool! danke